Mittwoch, 22. November 2006
Mensch und Meer
Noch einmal soll der Betrachter mir auf einen Spaziergang folgen, den ich glücklicherweise mit dem von mir gekauften Rad erledigen konnte, denn das Ziel des heutigen Spaziergangs ist naturgemäß weitläufig. Was unterscheidet die uns Bergmenschen bekannten Städte von denen, die uns fremd sind, was macht den Unterschied zwischen München und Kopenhagen? Es ist der Hafen. Die Kultur der Dänen, so sagt man, ist der Deutschen ähnlich. Dieses Vorurteil ensteht, weil sich Dänen und Friesländer so ähnlich sind wie Bayern und Salzburger. Das Wasser und der Ozean, der Wind und die Möven, das wechselhafte Wetter prägen den Menschen mehr, als der Großstadtbewohner zuzugegen bereit ist.
Schiffe bringen Menschen über das Meer, früher und heute



(Im Vordergrund Anna Elise, im Hintergrund, die Pearl of Skandinavia)

Der Spaziergang beginnt am Nyhavn, jeder der Kopenhagen besucht rennt hier entlang, und es ist auch wirklich schön, aber an einem gewöhnlichen Tag zur Morgenstunde ohne Sonne fast ein bisschen verlassen



Weit mehr bewegt sich im Güterhafen. Ein Hafen in dem nicht Menschen ein Schiff besteigen, um fremde Länder zu erkunden, sondern in dem Waren, vom High-Tech-Gerät bis zum Elektroschrott, auf Schiffe geladen oder von Diesen genommen werden, um Ihren Weg in der globalisierten Welt zu gehen. Wenn große Mengen an Geld und Waren wüten, enstehen solche Indurstrieparks direkt an der Grenze zum wässrigen Teil der Erde. Industiehäfen sind mit das hässlichste und lebensfeidlichste Fleckchen Erde, das ich je gesehn hab, auch wenn das Bild fast beschaulich ist.



Hier soll ein Zitat aus Wikipedia einfügt sein, zu finden unter dem Stichwort Container:
"Die Idee zum Container hatte Malcolm P. McLean (US-amerikanischer LKW-Fahrer, späterer Transportunternehmer und Firmenpräsident von SeaLand) beim Beobachten der Schauerleute Mitte der 1930er Jahre. Er fand den Weg, sowohl die Be- und Entladezeiten als auch die Hafenliegezeiten der Schiffe zu verkürzen - den Transport von Stückgütern mitsamt mobiler Fahrzeugwechselaufbauten. Von der Idee bis zum Einsatz brauchte McLean ca. 20 Jahre. McLean begann den ersten Containertransport mit dem umgebauten Frachter IDEAL X, der am 26. April 1956 in Newark beladen wurde. Den Durchbruch hatte der Unternehmer McLean mit der Frachtversorgung des US-Militärs während des Vietnamkriegs."

Wohl keine Erfindung hat so stark zur Globalisierung beigetragen wie Diese, in diesem Jahr feiert der Container seinen 50. Geburtstag, die Süddeutsche titelt " herzlichen Glückwunsch, alte Schachtel"



Was einen Ausflug in den Hafen so anstrengend macht ( wie alle Ausflüge hier) ist der beständige Wind. Die Dänen nutzen ihn zum erzeugen von Strom (im Hitergrund sieht man mehrere Räder, die direkt im Wasser stehen

Im Vergleich zu den Hochseefrachtern die am Horizont hereinkommen, ist sie allerdings eher eine Nussschale. Soviel zum Wasser, das Wetter wird schlecht, weshalb auch die Bedingungen für Bilder schlechter werden. Die nächsten Eintragungen werden sich auch mit Dänische Spezialitäten befassen, es darf geraten werden, wofür die Dänen kulinarisch berühmt sind.

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Freitag, 17. November 2006
Meine Wohnung /ein Lobgesang
Endlich wird ein neuer Spaziergang folgen, der durch die Wohnung, in der ich lebe (deren Lob nun endlich erklingen soll)
Wir fangen im Flur an, man kommt also herein und alles ist mit Bedacht dekoriert, das Leitmotiv: Kerzen.



Dann die gemeinsame Küche, sauber und voller schöner Dinge, Porzellan und Glas aus Schweden, natürlich auch Royal Danish, nichts findet sich hier, was das Attribut "billig" verdient hätte.



Das ich die Küche auch benutze sieht man hier:



Und wieder die Dekoration, (das ist ein Echtholztisch, so wie alle Tische in der Wohnung) Kerzen



Wiewohl es nicht aufgeräumt ist, und nur der Vollständigkeit halber soll auch mein Zimmer nicht vor der Veröffentlichung ausgenommen sein
Das Inventar ist inzwischen vervollständigt, das heißt der Tisch ist vergrößert (durch ansteckbare Teile) und IKEA hat eine Schreibtischlampe und Kerzen beigtragen.



Sowohl wegen der Einrichtung als auch wegen meiner Vermieterin ist dies eindeutig ein Platz zum Wohlfühlen.

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Der Spaziergang endet in der Oper
Ein weiteres Bild soll den Stadtspaziergang abrunden, das vom neuen Opernhaus. Ein alter Ölmulti hat es "dem dänischen Volk" geschenkt, und, so sagen die Kopenhagener, auch mitbestimmt, was die Planung angeht, weshalb es nicht an allen Stellen die beste Lösung ist. Nachdem sie aber seit vielen Jahren auf ein Opernhaus mit moderner Bühnentechnik und guter Akustik gewartet haben, sind sie wohl doch ein bisschen froh über das Gebäude.
Die Dänischen Webseiten sollten mich nicht davon abhalten, einmal eine Aufführung zu besuchen.



Auch bin ich bereits durch Nyhavn gekommen, aber ich scheue mich immer noch, bei Sauwetter zu fotografieren, weil das keine guten Bilder gibt.
Traurigerweise kommen Bilder vom Sauwetter der Wahrheit ziemlich nahe, weshalb es sich nun anbietet, auch von Innenräumen zu berichten

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Freitag, 10. November 2006
Nachtrag, ein kleiner Spaziergang in die Stadt
Viel ist zu lernen, wenn man loszieht ein fremdes Land kennen zu lernen. Dank dem Netz findet man zwar Möglichkeiten, seine Eindrücke zu teilen, doch auch hier gilt es Neuland zu betreten. An dieser Stelle Dank den fremden bloggern, die mir mit guten Tipps zur Seite stehen, wenn ich meine Häckchen nicht korrekt setze, das hilft mir nicht nur bei der Gestaltung, es macht mir auch deutlich, was "Veröffentlichen" wirklich heißt.

Der interessierte Leser folge mir also nun heraus aus meiner Wohnung (über die ein Ander mal positives zu berichten ist), um einen kleinen Spaziergang mit mir zu machen, auf die Straße, die Tagensvej heißt und mir sofort klar macht, dass ich in Skandiniavien angekommen bin.

Das Essen ist auch ein bisschen anders, und das gibts wirklich (keine Ahnung, wie man ein dänisches ö erzeugt

Was das eigentlich ist, fragt sich der Spaziergänger, und wieder gibt ihm das Internetz die erhoffte Hilfe "Als Smørrebrød wird in Dänemark ein, oft fantasievoll, belegtes Butterbrot bezeichnet. Der Begriff wurde unter anderem durch den schwedischen Koch in der Muppet Show bekannt."

Die unmittelbare Nachbarschaft meiner Wohnung (deren Lob nicht oft genung gesungen sein kann) ist stark von Immigranten aus aller Welt geprägt, was der Vielfalt nicht nur der Menschen sondern auch der zum Verkauf angebotenen Waren durchaus gut tut.

This is the bronks
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ein arabischer Gemüsehändler um die Ecke

Je nach Witterung ist es das Rad oder der Bus 6A, der die Verbindung zur Innenstadt herstellt, aber schon auf dem Weg dort hin gibt es Verschiedenes, dass Einhalt gebietet und die Kamera zücken lässt. Nur ein paar Schritte den Blegdamsvej hinauf findet sich eine der "heiligen Hallen Dänemarks!"(Zitat Prof. Heimburg) das Niels Bohr Institut.

Niels Bohr Instiut

Die Bedeutung seines Namensgebers (dessen Sohn, der selbst Nobelpreisträger ist, immer noch dort arbeitet) für die moderne Wissenschaft ist unbestritten, weshalb er mit Hans Christian Andersen und Kirkegaard in die Reihe der berühmtesten Dänen gestellt wird. Auch der Ort seines Wirkens ist dementsprechend bekannt, und allem Anschein nach werde im nächsten halben Jahr einen Gutteil meiner Zeit dort verbringen.

Zurück auf dem Tagensvej kommt man von Norden über die Stadtseen, die von Menschenhand gemacht sind und in früheren Zeiten verschiedenen Zwecken gedient haben mögen. Heute bieten sie in erster Linie einen Weitblick, was im Häusermeer einer Großstadt durchaus erholsam ist.

Seen von hand gemacht und mitten in der Stadt

Der Nørreport ist ein zentraler Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr, oft geht es hektisch zu, der Würstlstand am Rande des Strudels bewahrt in all dem Trubel aber seine Ruhe



Zwischen der Nordea Bank und der Danske Bank hindurch geht es hinein in die Fußgängerzone. Erwartungsgemäß gibt es dort all das, was es in allen Fußgängerzonen dieser Welt gibt: goldene M`s, Esprit, Touristenkram und all das was diesen Straßen ihre Einzigartigkeit raubt. Nur wenige halten im Sturm der Globalisierung stand.

In der Fußgängerzone gibt es einen echten Hutmacher

Neben den wunderschönen alten Gebäuden (deren Fassaden es verdient haben, bei schönem Wetter aufgenommen zu werden) hat diese Fußgängerzone all den Anderen eines Voraus: es ist die älteste der Welt.

Viel gibt es dort zu sehen, das Reiterstandbild des Stadtgründers (auch er hat besseres Wetter verdient) die weltberühmte königlich dänische Porzellanfabrik (im Umbau) und auch die Christiansbourg liegt in Steinwurfnähe (für sie, den schwarzen Diamanten und all das ist immer noch Zeit) was hier ausgelassen und später einmal nachgereicht wird.

Am Ende des Spaziergangs soll es uns nicht stören, dass der Tivoli noch geschlossen ist,



denn von ihm wird zu berichen sein, wenn der Weihnachtsmarkt dort beginnt, und wir wollen ein für alle mal die leidige Frage nach dem Wetter klären: Das Wetter ändert sich ständig (was für eine Überraschung!) aber wer es wissen will, der kann es am Rathausplatz genau erfragen.



Hier wird nicht nur die Frage nach der Temperatur beantwortet, auch die Enscheidung, ob man das Rad nimmt oder den Bus wird einem von den goldenen Figuren abgenommen. Diese Wetterhäuschen waren auch bei uns einmal Brauch.

Für den Anfang seis genung, die Neugierde is geweckt, das ist für die erste Woche genung.

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